Die unerwartete Freundlichkeit im Waschsalon

Nach einer langen Nachtschicht betrat ich müde mit meiner sieben Monate alten Tochter die Waschküche und schlief vor Erschöpfung ein, während die Maschine lief. Als ich schließlich aufwachte, lag meine Wäsche gefaltet vor mir.

Doch was ich beim Öffnen der Waschmaschine entdeckte, ließ meine Hände zittern. Ich arbeite in einer Apotheke und versuche mir einzureden, dass ich die Woche mit meiner Tagschicht durchhalte, jedoch ist die Realität oft so viel schwieriger.

Obwohl ich bereit bin, jede Schicht zu übernehmen, wenn im Laden Personal fehlt oder ein Kollege sich krank meldet, geschieht das oft nur, um sicherzustellen, dass die Babynahrung und Windeln nicht auf die lange Bank geschoben werden.

Meine Tochter Willow, die in diesem süßen Alter ist, duftet nach warmer Milch und Sonnenschein, wobei ihr Lächeln dafür sorgt, dass ich meine Sorgen für einen Moment vergesse. Nach der Mitteilung von meiner Schwangerschaft hat ihr Vater mich verlassen, und so stehen mich, meine Mutter und Willow alleine gegen die Welt.

Inzwischen kümmert sich meine Mutter um Willow, allein das Gefühl der Dankbarkeit erfüllt meine Brust und täuscht über das Schuldgefühl hinweg. Schließlich hat sie ihr Leben bereits gelebt und mit 61 Jahren hat sie sich nicht für die Wechselerei bei Nacht oder nächtliches Füttern entschieden, tut es aber dennoch ohne zu klagen.

Wir wohnen in einer kleinen Wohnung im zweiten Stock eines alten Hauses. Die Miete ist in Ordnung, doch mangelt es uns an einer eigenen Waschmaschine. Wenn sich die Wäsche häuft, muss ich diese zum Waschsalon ein Stück den Weg hinunter schleppen.

An diesem Morgen kam ich nach einer langen Schicht nach Hause. Meine Augen brannten, mein Körper schmerzte überall, und der Gedanke zu schlafen war groß. Doch der Wäschekorb in der Waschküche war randvoll.

Ich atmete tief und erschöpft aus. “Wir müssen wohl in den Waschsalon, Baby,” flüsterte ich Willow zu, die friedlich in meinen Armen döste. Mama schlief noch und ich wollte sie nicht aufwecken.

Als wir im Waschsalon ankamen, war es still, lediglich das gleichmäßige Summen der Maschinen war zu hören, und der Duft von sauberer Seife lag in der Luft. Nur eine weitere Person war anwesend, eine Frau in den Fünfzigern, die ihre Kleider aus dem Trockner nahm.

Nachdem ich unsere wenigen Kleidungsstücke in die Waschmaschine gesteckt hatte, setzte ich mich auf den harten Plastikstuhl, müde und erschöpft. Willow zeigte leichte Unruhe, und ich wiegte sie sanft, bis sie wieder ruhig wurde. Leider hatte ich nichts Sauberes, um sie zuzudecken.

Ich nahm die dünne Decke vom schmutzigen Stapel, schüttelte sie aus und wickelte sie um Willow. Sie drückte sich an mich, und ihr warmes Atmen war angenehm.

Ich lehnte mich gegen den Tisch und erlaubte mir, für nur einen Moment die Augen zu schließen. Doch als ich wieder aufwachte, überkam mich die Angst. Die Sonne stand höher und das Licht fiel durch die Fenster.

Willow lag weiterhin ruhig in meinen Armen, doch etwas fühlte sich nicht richtig an. Die Waschmaschinen waren verstummt.

Ich sah auf den Klapptisch, wo meine Wäsche nagelneu gefaltet lag. Nichts fehlte, alles war ordentlich gestapelt.

Doch statt meiner schmutzigen Wäsche war da eine Packung Windeln, Babytücher und andere Utensilien für Willow. Und darauf lag ein gefalteter Zettel. Als ich ihn öffnete, überkamen mich die Tränen: „Für dich und deine kleine Tochter. – J.“

Ich war sprachlos. Wer war dieser „J“? Dieser Fremde, der mir so anständig geholfen hatte. Ich nahm die Notiz mit nach Hause und zeigte sie meiner Mutter, die sichtlich gerührt war.

Die Tage vergingen, und bald fand ich einen weiteren Weidenkorb vor der Tür. Darin gesunde Nahrungsmittel und eine weitere liebevolle Notiz. “Du machst das großartig. Mach weiter so. – J.”

Ich fühlte mich überwältigt und wusste nicht, was ich davon halten sollte. Jedoch war die Identität von “J” ein großes Mysterium. Ich hinterließ eine Antwort, in der ich um Klarheit bat.

Schließlich traf ich aber Jaxon, den Jungen von damals, der in den Waschsalon meiner Mutter kam und mir heimlich half. Es war rührend zu erfahren, dass mir jemand solange freundlich gesonnen war und mir helfen wollte, während ich kämpfte.

Er besuchte uns nun regelmäßig. Oft brachte er Hilfe, die wir benötigten. Es war nichts Romantisches, sondern eine Freundschaft, die sich seit Jahren festigte. Inmitten von Dunkelheit erstrahlt die Güte.

Für mich und Willow war Jaxon ein Lichtblick, eine Erinnerung daran, dass Freundlichkeit immer wieder zurückkehrt. Wahre Hilfsbereitschaft verschwindet nicht; sie verbleibt bis zu dem Moment, wenn man sie am dringendsten braucht.