Flitterwochen mit Hindernissen – Wie ich meiner Schwiegermutter auf charmante Weise die Grenzen zeigte

Unsere zehnte Hochzeitsreise sollte ein Rückzugsort für zwei sein – fern vom Alltag, fern vom Jobstress, fern vom Kinderchaos. Nur ich, Patrick und das Versprechen, uns neu ineinander zu verlieben.
Aber wie so oft im Leben… kam alles anders. Oder besser gesagt: Victoria kam mit.
„Ich liebe das Meer! Ich liebe Massagen! Ich liebe euch! Warum sollte ich nicht mitkommen?“ Ihre Stimme klang wie Honig mit einem Hauch Zitrone – süß, aber mit Nachgeschmack.
Patrick, ewiger Friedensstifter, sah das als Win-Win-Situation. „Sie hilft mit Leo. Wir bekommen Paarzeit. Perfekt, oder?“
Ich schwieg. Ich nickte. Ich plante.
Ankunft im Paradies.
Victoria betritt ihre Suite, rümpft die Nase und verkündet: „Keine Badewanne? Meine Gelenke, Anna! Ich brauche das tiefe Einweichen.“
Zack – Schlüssel geschnappt, Tür zu unserer Suite geöffnet, Koffer auf unser Bett. Ohne Widerrede.
„Patrick bleibt bei mir, du mit Leo im Nebenzimmer – viel besser, Schatz.“ Sie zwinkerte mir zu. Ich hätte am liebsten etwas anderes gezwinkert – mit der Faust.
Tag 2 – Gegenschlag eins.
„Fotoshooting für euch zwei – meine Überraschung!“ rief ich beim Frühstück. Victoria klatschte. Patrick rang mit seinem inneren Tod.
Der Fotograf war ein Poet mit Kamera: „Zeigt mir eure Liebe! Ein Kuss auf die Wange! Ja, tiefer Blick – ah, die Chemie!“
Ich nippte am Eiskaffee. Ein Tropfen Glück.
Tag 3 – Tango der Erkenntnis.
„Tanzkurs! Paarweise, versteht sich.“
Patrick sah aus, als hätte er einen Nerv getroffen – in seinem Hirn.
Marco, der glutäugige Lehrer, befahl: „Augenkontakt! Fühl den Rhythmus! Führ sie wie deine Liebste!“
Patrick stolperte. Victoria leuchtete. Ich genoss.
Tag 4 – Das romantischste Dinner ihres Lebens.
Ein Schiff. Kerzen. Der Kapitän: „Willkommen, verliebtes Paar!“
Victoria trug Rosa. Patrick trug Schuld.
Beim Dessert flüsterte er mir zu: „Anna. Ich habe es vermasselt. Ich hätte dich schützen müssen. Ich hätte uns schützen sollen.“
Ich nahm seine Hand.
„Schon gut. Nächstes Mal machen wir’s besser. Nur wir.“
Abreisetag.
Victoria verkündete fröhlich: „Das war der schönste Urlaub meines Lebens!“
Ich lächelte. Sie hatte keine Ahnung.
Ich hatte ihr nicht geschrien. Ich hatte nicht gekämpft. Ich hatte gespielt – auf meine Art.
Und manchmal… ist der klügste Sieg ein stiller mit High Heels, Humor und einem brillanten Sinn für Inszenierung.