In einer ruhigen Ecke von Abuja, abseits der lebhaften Straßen und eleganten Häuser, wanderte ein kleiner Junge namens Austin allein umher. Trotz seines jungen Alters von nur sechs Jahren hatte das Leben ihn schon früh erwachsen gemacht.
Jeden Morgen, noch vor Sonnenaufgang, trat er aus dem unvollendeten Gebäude hervor, in dem er mit seiner Mutter lebte. “Ich muss heute etwas zu essen finden. Mama muss essen,” murmelt er oft.
Seine Mutter, Vivian, lag erschöpft in einem kleinen, einfachen Raum. Sie kämpfte gegen eine Nierenerkrankung und konnte manchmal nicht einmal ihren Kopf heben. Dennoch versuchte sie, Austin glücklich zu sehen, wenn er aus der Tür ging.
“Sei vorsichtig und komm früh nach Hause, Austin,” flehte sie. “Ich werde es tun, Mama,” antwortete er jedes Mal, wenn er ihre Hand hielt, bevor er hinausging. Doch nicht immer war ihr Leben so schwer…

Jahre vor seiner Geburt war alles anders. Vivian war damals eine fröhliche junge Frau, die ein kleines Geschäft hatte. Nach ihrem Universitätsabschluss hatte sie einen Lebensmittelladen eröffnet, in dem sie Reis, Bohnen, Milch, Brot und Snacks verkaufte.
Dieses Geschäft half ihr, ihre Rechnungen zu bezahlen und gab ihr die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Sie war damals auch verliebt. Der Name des Mannes war Gabriel. Sie hatten sich in der Schule kennengelernt, wo er klug und freundlich war und voller Träume steckte.
Er wollte für seinen Master ins Ausland reisen und hatte sogar ein Stipendium erhalten, konnte aber seine Reiseunterlagen nicht bezahlen. Vivian glaubte fest an ihn und verwendete fast all ihre Ersparnisse, um ihn zu unterstützen.
“Mach dir keine Sorgen, Gabriel. Eines Tages wird alles gut werden,” sagte sie zu ihm.
Er antwortete stets: “Danke, Vivian. Ich verspreche dir, stolz auf dich zu sein.” Als Gabriel schließlich das Geld fürs Reisen bekam, verreiste er.
Sie telefonierten täglich, und Vivian lächelte, wenn sie seine Stimme hörte, mit dem Wissen, dass ihre Zukunft strahlend sein würde.
Doch dann geschah das Unvorhergesehene. Zwei Wochen nach seiner Einreise ins Ausland hörte sie von ihm nichts mehr. Täglich rief sie ihn vergeblich an.
Sie machte sich große Sorgen, weinte und betete, ohne eine Antwort zu erhalten. Plötzlich bemerkte sie Veränderungen an ihrem Körper. Sie fühlte sich schwach und krank.
Als sie ins Krankenhaus ging, erfuhr sie vom Arzt, dass sie schwanger war. “Wie, wie werde ich dieses Kind allein versorgen?” flüsterte sie.
Trotz der schwierigen Umstände entschied sie sich für das Kind und brachte Monate später Austin zur Welt.
Austin wuchs schnell zu einem fröhlichen Kind heran. Als er in den Kindergarten kam, arbeitete Vivian hart, um seine Schulkosten zu bezahlen, während sie ihm wann immer möglich kleine Spielzeuge kaufte.
Sie waren nicht reich, doch die gemeinsamen Momente machten sie glücklich. Doch als Austin vier Jahre alt wurde, begannen bei Vivian die Probleme.
Sie fühlte sich zunehmend erschöpft und dachte zunächst, es sei nur Stress, doch es wurde schlimmer. Ihre Beine fühlten sich schwach an, und sie hatte mit Übelkeit zu kämpfen.
Als sie einmal Wasser holen wollte, fiel sie fast, nur weil ihre Beine zu schwach waren. Austin griff schnell nach ihr, besorgt, und fragte: “Mama, was ist los?” Vivian zwang sich zu lächeln: “Mach dir keine Sorgen, mein Schatz. Mama ist nur müde.” Doch im Inneren wusste sie, dass etwas nicht stimmte.
Die Diagnose war verheerend; sie brauchte eine Transplantation und musste zweimal pro Woche zur Dialyse. Vivian war verzweifelt – ihre Ersparnisse waren schnell aufgebraucht.
- Sie verkaufte ihr Gefriergerät.
- Sie verkaufte Möbel.
- Doch es war nicht genug.
Schließlich konnte sie nicht mehr für die Miete oder Austins Schule zahlen, was dazu führte, dass er die Schule abbrechen musste. Sie mussten aus ihrem Haus ausziehen und fanden Zuflucht in einem kleinen, staubigen Eck des unvollendeten Gebäudes. In diesem neuen Zuhause musste Austin, nur sechs Jahre alt, Tag für Tag die Straßen entlang wandern, um etwas Geld oder Essen zu bitten.
Am Morgen, als er wieder so durch die brütende Hitze lief und seinen kleinen Bauch hielt, flüsterte er, dass seine Mama nicht hungrig sein dürfe. Er musste irgendetwas finden. So setzte er seinen Weg fort, sorgsam und vorsichtig auf den Straßenverkehr achtend.
In der Nähe einer Frau mit einer Tasche hielt er an und sagte: “Bitte, kleine Hilfe, Tante.” Diese schüttelte allerdings nur den Kopf und ging weiter. Austin fühlte sich von jedem Rückschlag sehr getroffen, aber er gab nicht auf, Flehen über Flehen folgte. Schließlich sah er ein kleines Restaurant am Straßenrand, dessen Geruch von frischen Speisen seinen Magen knurren ließ.
Die Besitzerin des Ladens, Nora, die gerade Teller abwischte, bemerkte den kleinen Jungen alleine auf einer Bank sitzen. Ihr Herz war von Mitleid erfüllt, als sie sah, wie er hungrig und allein war.
“Diesem Jungen fehlt mehr als nur Essen – es scheint, als würde er eine schmerzhafte Wahrheit verbergen,” dachte sie.
Ohne zu zögern ging sie hinein, schöpft etwas warmes Essen auf einen Teller und brachte es zu ihm nach draußen. “Hier, Austin, iss zuerst,” sagte sie sanft.
Er sah sie an und sein Gesicht hellte sich ein wenig auf: “Danke, Tante,” sagte er dankbar. Doch statt zu essen, fragte er: “Hast du eine Tüte? Ich möchte es nach Hause nehmen.”
Nora war überrascht, doch sie verstand die Notwendigkeit dessen. Exakt in diesem Moment wusste sie, dass dieser kleine Junge mehr ist als nur ein Bettler.
Austin lief schnell nach Hause, hielt das Essen behutsam fest und berichtete seiner Mutter, dass er diese nette Tante getroffen hatte. Vivian hörte die Geschichte mit Tränen in den Augen.
In den folgenden Wochen kam Austin immer wieder zum Laden von Nora, und sie half ihm, wo sie nur konnte. Stück für Stück erfuhren sie voneinander, bis Nora eines Tages fragte: “Kann ich deine Mutter treffen? Ich würde gerne sehen, wie es ihr geht.”
Das brachte Austin in große Aufregung, und schließlich machte sich Nora auf den Weg zu Vivian… Das, was sie dort fand, übertraf alle Erwartungen.
Es gab unfassbare Wendungen in dieser Geschichte, die alle durch einen kurzen Moment von Freundlichkeit begonnen hatten. Das, was einst schmerzhaft war, wurde nun zu einem Leben voller Hoffnung und Begeisterung. Nur durch eine kleine Geste kann sich das Schicksal vieler verändern.
Schlussfolgerung: Letztendlich zeigt uns diese Erzählung, dass eine kleine gute Tat die Welt für jemanden völlig verändern kann. Freundlichkeit bleibt nicht unbeachtet; sie kehrt immer zurück, oft auf unerwartete Weise. Möge dieser Gedanke uns alle dazu inspirieren, mitfühlender zu sein und in schwierigen Zeiten zu helfen.