Es war ein sonniger Nachmittag in Brentwood, Kalifornien, als die 78-jährige Schauspielerin Goldie Hawn in der Stadt gesehen wurde. Es war ein seltener Anblick, denn normalerweise wurde sie stets in Begleitung ihres langjährigen Partners Kurt Russell gesichtet. Doch an diesem Tag war sie allein unterwegs, und etwas an ihrer Haltung wirkte anders als sonst.
Goldie trug eine einfache, aber stilvolle Kombination aus Khaki-Hosen, schwarzen Sneakers und einer passenden Jacke. Ihre Wahl an Kleidung schien praktisch, fast als wolle sie sich unauffällig unter die Menschen mischen. Doch ihre silberne Halskette mit dem großen, violetten Edelstein war ein auffälliger Akzent, ebenso wie die silbernen Ringe an ihren Fingern. Trotz ihres minimalen Make-ups und des natürlichen Looks war es unverkennbar, dass sie sich Gedanken über ihren Auftritt gemacht hatte.
Doch während der Spaziergang durch die Straßen von Brentwood so routiniert wirkte, wie es bei einem weiteren zufälligen Stadtbummel der Fall sein könnte, trugen ihre Augen eine Tiefe, die schwer zu ignorieren war. Etwas war nicht ganz wie gewohnt. Sie wirkte gedämpft, nachdenklich, vielleicht sogar ein wenig traurig. Ein solches Bild war für Goldie Hawn ungewöhnlich – sie, die in der Öffentlichkeit stets als lebensfrohe und energiegeladene Persönlichkeit bekannt war, die in den 80er Jahren als Schauspielerin und Komikerin die Welt eroberte.
Vielleicht war es die Abwesenheit von Kurt, die ihren Gang und ihre Ausstrahlung veränderte. Die beiden waren schon seit Jahrzehnten ein Paar, haben zusammen Höhen und Tiefen durchlebt, doch ihre Zweisamkeit war immer etwas Besonderes, etwas, das sie weitgehend für sich selbst bewahrten. Es gab so viele Momente, in denen sie den öffentlichen Blicken entzogen waren, und doch wussten die Menschen, dass diese Liebe stark war.
Goldie und Kurt trafen sich zum ersten Mal im Jahr 1968, als sie beide an den Dreharbeiten zu The One and Only, Genuine, Original Family Band beteiligt waren. Es war eine dieser Begegnungen, bei denen sich die Zeit schien stillzustehen, als sich ihre Blicke trafen. Aus dieser Begegnung wuchs eine außergewöhnliche Beziehung, die, wie sie oft sagten, nicht von einer Heiratsurkunde abhängig war. „Für Leute wie uns würde die Heiratsurkunde nichts schaffen, was wir sonst nicht hätten“, hatte Kurt einmal erklärt.
Aber heute, an diesem Nachmittag in Brentwood, schien es, als ob Goldie etwas vermisste – ein stiller Moment des Nachdenkens. Vielleicht über all die Jahre, die sie zusammen verbracht hatten, über all die Erinnerungen, die sie miteinander geteilt hatten. Ihr Sohn, Wyatt Russell, 37 Jahre alt, war mittlerweile ein erfolgreicher Schauspieler und Regisseur, während ihre beiden älteren Kinder aus früheren Beziehungen, Kate Hudson und Oliver Hudson, ebenfalls in der Welt des Showbusiness tätig waren. Und doch schien es so, als ob Goldie an diesem Tag über das Leben nachdachte, das sie gemeinsam mit Kurt aufgebaut hatte – und über das, was vielleicht noch kommen würde.
Vielleicht war es die Erkenntnis, dass auch die stärksten Beziehungen nicht immer den gleichen Rhythmus haben. Dass es Tage gibt, an denen selbst die beständigste Liebe auf eine gewisse Weise ruhen muss, um Raum für persönliche Reflexion und das eigene Wohl zu schaffen.
Mit einem letzten Blick auf die Menschen, die sie freundlich ansahen, wandte sich Goldie schließlich um und verschwand in einem Café, wo sie vielleicht einen Moment der Ruhe fand, um ihren Gedanken nachzuhängen – ganz allein, aber nicht ohne den bleibenden Eindruck einer Frau, die nicht nur als Schauspielerin, sondern auch als Mensch noch immer so lebendig war wie eh und je.