Die Stille nach dem Sturm: Victorias Entscheidung

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das erste Mal, dass sie so direkt und unmissverständlich reagierte. Doch sie wusste, dass es an der Zeit war, sich nicht mehr ständig für das Verhalten der anderen zu verbiegen.
Die Straße vor ihr wirkte plötzlich weit und leer, und der Lärm der Stadt, der normalerweise ihren Kopf füllte, schien in diesem Moment weit entfernt zu sein. Sie atmete tief durch und fühlte, wie sich eine Welle der Erleichterung in ihr ausbreitete. Für den Augenblick hatte sie sich selbst behauptet.
Victoria setzte ihren Weg fort, die Wut, die sie vorher durchströmt hatte, begann allmählich zu weichen und wurde von einer leisen Erschöpfung ersetzt. Sie sehnte sich nach Ruhe und einem Moment für sich selbst. Und doch wusste sie, dass sie den Konflikt mit ihrer Schwiegermutter und Tante nicht einfach auf sich beruhen lassen konnte. Ein Gefühl von Verantwortung drängte sie voran, aber auch der Wunsch, ihre Grenzen klar zu ziehen.
Zuhause angekommen, stellte sie ihre Tasche ab und zog ihre Schuhe aus. Ein Blick in den Spiegel verriet ihr, wie sehr sie sich verändert hatte. Nicht nur äußerlich, sondern auch in ihrem Inneren. Es war, als ob die Jahre des Gehorchens und der ständigen Kompromisse sie zu einer neuen Person geformt hätten – jemand, der wusste, was sie brauchte und was sie nicht mehr hinnehmen wollte.
Victoria schloss die Augen und nahm einen Moment, um die Stille zu genießen. Es war an der Zeit, zu entscheiden, wie es weitergehen sollte – mit Wowa, der wieder einmal abwesend war, mit den Forderungen seiner Familie und vor allem mit sich selbst.
Als sie das Telefon erneut in die Hand nahm, wählte sie Wowa’s Nummer ein letztes Mal. Diesmal ließ sie den Anruf einfach klingeln, während sie in die Küche ging und eine Tasse Tee aufsetzte. Sie wusste, dass es Zeit war, Dinge klarzustellen, und vielleicht war es an der Zeit, nicht mehr nur die gute Ehefrau zu sein.
Der Klang von Wowa’s Mailbox klang wie das Echo einer längst überfälligen Entscheidung.

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