Ich hatte ihn seit unserer Collegezeit heimlich geliebt. Nach dem Abschluss trennten sich unsere Wege, bis uns eines Tages eine bescheidene Anwaltskanzlei außerhalb von Cambridge wieder zusammenbrachte. Beide Anwälte, getrieben von denselben Idealen, schienen wir vom Schicksal verbunden – ich sah es als Zeichen.
Doch von Anfang an stand mir ein großes Hindernis im Weg: Miller war verheiratet. Geblendet von jugendlichem Optimismus hatte ich mich selbst davon überzeugt, einzigartig zu sein, dass unsere Leidenschaft alles rechtfertigte. Ich hatte die Stimme meines Gewissens unterdrückt und jedes seiner Versprechen geschluckt.
Als Miller schließlich seine Frau für mich verließ, empfand ich unerschöpfliche Freude. Ich dachte nicht an die gebrochene Seele seiner Frau: Für mich konnte unsere Romanze nur von Dauer sein. Doch Glück, das auf dem Schmerz eines anderen aufbaut, vergeht schnell.