Mein Kampf: Vom Mutterglück zur Herausforderung mit Krebs und Amputation
Vorbereitung auf das Muttersein – und der unerwartete Wandel
Vor einem halben Jahr plante ich noch voller Vorfreude das Kinderzimmer und überlegte, ob ich Stoffwindeln oder Einwegwindeln verwenden sollte. Damals ahnte ich nicht, dass mein Leben bald auf zwei Arten komplett verändert werden würde.
Erste Symptome: Schmerzen und Sorgen während der Stillzeit
Alles begann mit einem anhaltenden Schmerz in meinem Oberschenkel. Ich vermutete, es läge an der Schwangerschaft – vielleicht ein eingeklemmter Nerv oder Ischias. Doch der Schmerz nahm zu, und die alltäglichen Aufgaben wurden immer schwerer. Trotz der Beschwerden wollte ich jede kostbare Minute mit meiner neugeborenen Tochter Liora genießen – ihr zarter Babyduft und ihre winzigen Finger waren für mich ein großer Trost. Aber irgendwann war der Schmerz so stark, dass ich sie kaum noch halten konnte.
Diagnose: Ein aggressiver Tumor und die Entscheidung zur Amputation
Nach einer MRT-Untersuchung erhielt ich eine erschütternde Nachricht: Ein seltener, aggressiver Weichteiltumor hatte sich in meinem Oberschenkel gebildet. Die Diagnose traf mich hart, doch ich wollte stark bleiben – für meine Tochter und mich. Die Chemotherapie begann sofort, was meinen Körper stark belastete und meine Muttermilch versiegen ließ. Die Krankheit breitete sich aus und erreichte den Oberschenkelknochen. Die Ärzte rieten zur Amputation, um meine Überlebenschancen zu verbessern. Obwohl es schwer war, stimmte ich zu – ich wollte keine Mitleidsbekundungen, sondern handeln.
Leben nach der Amputation: Herausforderungen und neue Hoffnung
Nach der Operation wachte ich mit nur einem Bein auf und einem Gefühl großer Verantwortung. Meine Beweglichkeit war eingeschränkt, und die kleine Liora entdeckte die Welt auf dem Krabbelboden, während ich ihr kaum folgen konnte. Doch trotz aller Schwierigkeiten bin ich hier – kämpfe, lerne und wachse.
Der Alltag mit Prothese und der unerwartete Verdacht auf Metastasen
Drei Wochen nach der Amputation begann ich mit der Physiotherapie. Während ich mich an die neue Prothese gewöhnte, entdeckte ich bei der Durchsicht meiner Unterlagen eine besorgniserregende Anmerkung: eine mögliche Läsion in meiner Lunge. Niemand hatte mich darauf vorbereitet. Diese Unsicherheit brachte mich an den Rand meiner Kräfte.
Der Kampf gegen die Angst: Unterstützung und innere Stärke
Ich zögerte nicht lange und kontaktierte meinen Arzt, auch wenn ich wusste, dass die Praxis geschlossen war. Die Angst vor einer möglichen Ausbreitung des Tumors ließ mich kaum schlafen. Doch inmitten dieser schwierigen Zeit half mir die Liebe meiner Tochter und die Unterstützung meiner Mutter, stark zu bleiben.
Begegnung mit einer inspirierenden Weggefährtin
In der Reha lernte ich Saoirse kennen, eine Frau, die ebenfalls ihr Bein verloren hatte. Sie war ruhig, selbstbewusst und eine wahre Inspiration. Mit ihren Tipps zur Balance und ihrem Mut gab sie mir neue Kraft und Hoffnung für meinen Weg zurück ins Leben.
Hoffnung durch klare Diagnosen: Stabilität der Lungenveränderung
Die nächste Untersuchung bestätigte schließlich: Die verdächtige Veränderung in der Lunge ist stabil und vermutlich gutartig. Diese Nachricht war wie ein Lichtblick in einer schweren Zeit. Gemeinsam mit meiner Familie und meinem Ärzteteam werde ich die Situation weiterhin beobachten.
Schritt für Schritt zurück ins Leben
Täglich arbeite ich an meiner Rehabilitation. Jeder Schritt mit der Prothese ist ein Erfolg, jede Bewegung bringt mich meinem Ziel näher: Liora wieder unbeschwert in die Arme nehmen zu können. Trotz allem blicke ich voller Zuversicht in die Zukunft.
Wichtige Erkenntnisse für Betroffene und Angehörige
Frühzeitige Diagnose rettet Leben: Schmerzen sollten immer ernst genommen und abgeklärt werden.
Psychische Unterstützung ist entscheidend: Der Austausch mit anderen Betroffenen kann enorm helfen.
Physiotherapie fördert Selbstständigkeit: Regelmäßiges Training erleichtert die Anpassung an neue Lebenssituationen.
Familie und Freunde sind unverzichtbar: Gemeinsam lassen sich auch schwere Herausforderungen meistern.
Dieser Bericht zeigt, wie wichtig Mut, Unterstützung und Hoffnung im Umgang mit schweren Krankheiten sind. Wenn Sie oder jemand in Ihrem Umfeld Ähnliches erlebt, zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und den Weg Schritt für Schritt zu gehen.