Verborgene Gespräche: Der Ehemann plant, seiner Frau die Wohnung abzunehmen

Ein überraschendes Geständnis auf dem Balkon

Unbemerkt von seiner Frau, die gerade die Wäsche auf dem Balkon aufhängte, verhandelte der Ehemann mit seiner Mutter über den Plan, seine Frau aus der gemeinsamen Wohnung zu drängen.

— Diese Wohnung muss rechtlich unser Eigentum sein. Verstehst du, du Taugenichts?

 

— Nur unsere!
Nur so kannst du deiner widerspenstigen Frau deine Bedingungen aufzwingen! Und sie an der Leine halten! — ertönte die strenge Stimme der Schwiegermutter.

Einige Minuten zuvor…

— Ach, wie kalt es ist! Der Winter naht schnell — fröstelte Polina, die sich eigentlich eine Jacke hätte anziehen sollen, sich aber aus Gewohnheit nur in Hauskleidung auf den Balkon wagte.

Schnell hing sie die frische Wäsche aus der Waschmaschine auf und wollte zurück ins Warme. Doch beim Öffnen der Balkontür hörte sie die Stimme ihres Mannes, der eigentlich im Büro arbeiten sollte. An jenem Tag war sie selbst nur zufällig zu Hause, denn eine Kollegin hatte ihr kurzfristig freigegeben, da eine Schädlingsbekämpfung angekündigt worden war.

— Endlich! Die Chefin hat nachgegeben, und wir bekommen frei, um die Kakerlaken loszuwerden. Andernfalls hätten diese Viecher uns bald aus dem Gebäude vertrieben — hatte Lenka ihr am Telefon erklärt.

Polina freute sich über die unverhoffte Pause. Sie hatte viel Arbeit aufgeschoben, die sie nun nachholen wollte, ebenso wie eine wohlverdiente Erholung, statt ständig putzen, waschen und kochen zu müssen.

Zu ihrer Überraschung war auch ihr Mann früher zurückgekehrt, obwohl er sonst immer eher das Haus verließ.

— Scheint, als kämpfte heute jeder gegen die Kakerlaken — lächelte sie leise vor sich hin.

“Wie stellst du dir das vor, Mama? Polina wird da nicht einfach so nachgeben!” — Arkady sprach laut am Telefon.

— Und wird mein Sohn meiner Mutter erzählen? Ich bin gespannt, was dahintersteckt! — dachte Polina, die beschloss, auf dem Balkon zu bleiben und die Tür nur mit der Hand zu schließen, um unbemerkt zu lauschen.

In der Küche angekommen, begann Arkady sanft seine Jacke auszuziehen und in den Schrank zu hängen. Polina nutzte den leichten Vorhang, der sie vor Sicht schützte, um alles zu beobachten.

Er hatte den Wasserkocher aufgesetzt und bereitet kleine Häppchen vor: Würstchen und Käse schnitt er großzügig, um sie auf mit Mayonnaise bestrichenem Brot zu servieren.

Polina stellte sich vor, wie sie leise in die Küche schlüpfen könnte, um alles besser zu verstehen, und schlich hinaus wie eine kleine Maus. Glücklicherweise war das Telefon auf Lautsprecher gestellt, da Arkady beide Hände beschäftigt hatte.

Die Stimme der Schwiegermutter erklang unvermittelt:
— Arkasha, hörst du mich? Was machst du da? Wir müssen das bald klären und du vertreibst dich mit Essen die Zeit!

— Ich höre dich, Mama. Ich gönne mir nur einen kleinen Snack — antwortete er gelassen.

— So ein Wahnsinn! Ich rede von wichtigen Dingen, während deine Frau nicht da ist, und du denkst ans Essen. Wann ist Schluss damit? Habt ihr schon Käufer für Polinas Wohnung?

— Ja, wir haben sie gefunden. In einer Woche ist der Vertrag unterschrieben. Die Käufer baten um eine kurze Frist wegen Geldangelegenheiten — teilte Arkady offen mit.

— Gut, damit fängt es an. Dann verkaufst du Polinas Wohnung, suchst Käufer für diese hier und anschließend kauft ihr ein neues Zuhause. Doch du hast noch keinen Plan, wie du deine Frau dazu bringst, deinen Vorstellungen zu folgen — tadelte Arkadys Mutter.

— Keine Sorge, ich habe noch Zeit. So etwas geschieht nicht übers Knie gebrochen. Wir müssen beide Wohnungen verkaufen und dann ein geräumigeres Domizil erwerben, so wie Polina und ich es besprochen haben — entgegnete Arkady entspannt und biss in sein Sandwich.

— Aber das ist ein heikles Unterfangen, fast wie ein Politspiel, und du solltest jetzt damit beginnen. Führe deine Frau vorsichtig an deinen Plan heran und präsentiere unverrückbare Argumente, damit sie versteht, dass nur deine Entscheidung richtig ist. Sie wird nicht sofort zustimmen — warnte die Schwiegermutter mit Nachdruck.

— Glaubst du, sie wird sich weigern? Weshalb? Wir sind Familie, die Wohnung bleibt in der Familie — fragte Arkady zweifelnd.

— Weil du naiv bist! Die anderen sind schlau und eigennützig. Übrigens ist deine Polina nicht so dumm, wie sie tut. Ich kenne sie gut! — erwiderte seine Mutter.

Polina dachte sich: Ich stimme ihr zu — ich bin weder naiv noch einfältig. Mal sehen, was für eine Intrige meine zähe Schwiegermutter geplant hat.

Die beiden waren seit zehn Jahren verheiratet und hatten eine neunjährige Tochter. Polina erbte eine Einzimmerwohnung von ihren Eltern, die das Paar zwei Jahre lang bewohnte, bevor sie mit Krediten eine Zweizimmerwohnung erwarben.

Die kleine Wohnung vermieteten sie, um die Raten zu zahlen. Doch als die Tochter älter wurde, verursachte die Mietwohnung mehr Ärger als Nutzen, da Reparaturen nach Nachlässigkeit der Mieter nötig wurden.

Also beschlossen sie umzuziehen.

Pläne für eine größere Familie

  • Arkady wollte unbedingt ein zweites Kind, da ihre Tochter Ritka allein aufwuchs.
  • Er erinnerte sich an seine eigene Kindheit mit zwei Geschwistern und betonte die Freude, die Geschwister bereiten.
  • Polina war auch für ein weiteres Kind, war jedoch unsicher.
  • Beim Plan, beide Wohnungen zu verkaufen und ein größeres Zuhause zu kaufen, träumte sie sogar von einem Sohn.

— Was für einen Plan die gerissene Schwiegermutter wohl geschmiedet hat? — flüsterte Polina heimlich.

— Ich werde ihn überzeugen — antwortete Arkady entschlossen zu seiner Mutter — und wenn sie sich wiedersetzt, wird das nicht dramatisch sein.

— Wie kann das nicht dramatisch sein? Polina wird eines Tages gehen und zwei Drittel der neuen Wohnung beanspruchen, weil sie die Einnahmen aus dem Verkauf der geerbten Wohnung mit einbezieht — warnte seine Mutter.

— Warum soll sie mich verlassen? — dachte Arkady und legte schließlich sein drittes Sandwich zur Seite, während er beleidigt auf das Telefon starrte.

— Weil die Tatsachen dafür sprechen! Du bist ein Trottel, der sich manipulieren lässt. Das ist Fakt! Hör auf zu widersprechen! Außerdem hast du mir einmal gestanden, dass eure Ehe brüchig ist. Hast du dich gefragt, warum Polina kein zweites Kind will? Ihre Tochter ist neun und denkt nicht an Geschwister — argumentierte die Schwiegermutter unnachgiebig.

Polina, die heimlich hinter der Tür lauschte, war überrascht.

— Glaubst du, Polina will dich verlassen? — fragte Arkady.
— Ich halte dich für falsch, Mama. Wenn sie gehen wollte, hätte sie den Verkauf und Kauf nicht zugestimmt. Außerdem reden wir von einem Kind, und ihr beiden seid noch jung — versuchte er zu beschwichtigen.

— Sie kann sagen, was sie will, doch die Fakten sprechen für sich. Du wirst mir Gehör verschaffen!
Die neue Wohnung soll auf unsere Namen registriert werden, zu gleichen Teilen, verstanden? Ich werde dich niemals verraten, aber sie könnte es tun. Egal, wie sehr du es leugnest, ich habe das Leben gesehen. Frauen sind gerissen, heute lieben sie dich, morgen bist du ein geschiedener Mann ohne Wohnung oder Zukunft — warnte seine Mutter eindringlich.

— Ach, sorgt dich das? Aber warum haben Arkady und Polina zwei Kinder und Lyovushka keines? — murmelte Polina.
Die Schwiegermutter hegt offenbar finstere Pläne, mit denen sie riesigen Schaden anrichten will.

Sie hat alles bedacht…

Ich frage mich, wie Arkady mich überzeugen will, so etwas Abwegiges zu akzeptieren. Um mich dazu zu bringen, müsste er den Verstand verlieren!

Entschlossen, ihre Initiative zu ergreifen, kontaktierte Polina noch am selben Abend ihre Schwiegermutter und durchkreuzte deren ehrgeizige Pläne mit klaren Worten:

— Hallo Lydia Iósifovna! Wie geht es Ihnen? Ich freue mich, Ihnen mitzuteilen, dass wir bereits meine Wohnung verkaufen. Käufer wurden gefunden. Sind Sie zufrieden?

— Auch ich. Wir haben sogar Käufer für die Zweizimmerwohnung.

— Sie werden es kaum glauben: Meine Kollegin hat sie gekauft, sie ist total begeistert. Es ging so schnell, dass wir selbst überrascht sind.

— Haben Sie schon nach etwas Neuem gesucht? — fragte die Schwiegermutter, sichtlich verwirrt über das rasche Vorgehen.

— Natürlich! Wir haben eine passende Wohnung gefunden und werden die Kaufformalitäten diese Woche erledigen, sobald das Geld eingegangen ist.

— Wirklich? So schnell? — konnte sie ihre Aufregung und Enttäuschung kaum verbergen.

— Ja, alles verlief wunderbar — fuhr Polina begeistert fort — Sie sind sicher gespannt, auf wessen Namen wir die neue Wohnung eintragen werden?

— Das bin ich. Haben Sie mit Arkady darüber gesprochen? Was sagt er dazu?

— Nein, ich habe ihn nicht um seine Meinung gebeten. Ich sagte ihm nur, dass, wenn er nicht zustimmt, ich ihn rauswerfe. Unsere Ehe steht vor dem Zusammenbruch! Verstehst du?

— Polina, was …?

— Warte, ich bin noch nicht fertig — unterbrach Polina — Ich will dich überraschen: Ich werde die Wohnung nur auf meinen Namen registrieren, weil meine Anteil größer ist als Arkadys. Verstehst du? Die geerbte Wohnung, die Hälfte der Zweizimmerwohnung … Glaub mir, er hat zugestimmt.

— Wie bitte, er hat zugestimmt? — starrte die Schwiegermutter fassungslos.

— Ja, ich habe ihn davon überzeugt, dass es richtig ist. Wir haben eine Tochter und müssen an sie denken.

Es könnte sein, dass noch ein Kind kommt; der Mann könnte gehen und wir blieben ohne alles. So ist es in Ordnung — beendete Polina das Gespräch voller Selbstvertrauen.

Arkady wird bei uns bleiben, wissend, dass die Wohnung mir gehört und er nur leben darf, solange ich es erlaube.

Sie legte glücklich auf und stellte sich die Reaktion ihrer Schwiegermutter vor.

Nun muss sie allein mit dieser wunderbaren Nachricht auskommen!

Viel besser so!

Fazit: Der Bericht zeigt die tiefen innerfamiliären Konflikte um Eigentum und Macht sowie die komplexen Verhandlungen zwischen Ehemann, Ehefrau und Schwiegermutter. Die Frau bleibt stark und nimmt ihr Schicksal selbst in die Hand, indem sie klare Grenzen setzt und ihre Interessen durchsetzt. Das Beispiel verdeutlicht, wie wichtig Kommunikation, Selbstbehauptung und Vorsicht in familiären Streitigkeiten sind.