Ein geheimnisvoller Albtraum hinter verschlossenen Türen

Ein düsteres Geheimnis hinter verschlossenen Türen

Im Inneren herrschte eine undurchdringliche Dunkelheit, so schwer und dicht wie in einer längst vergessenen Höhle. Die Jalousien waren heruntergelassen, alle Fenster mit Brettern von innen vernagelt. Die Polizisten schalteten ihre Taschenlampen ein. Die Lichtstrahlen durchbrachen die Finsternis und enthüllten einen Albtraum.

Die Wände waren beklebt mit zerrissenen Seiten aus alten Büchern und Zeitungen, alle beschrieben mit handschriftlichen Notizen, seltsamen Symbolen und kindlichen Zeichnungen von deformierten Menschenfiguren. Auf dem Boden lag eine dicke Schicht trockener Erde, übersät mit kleinen Knochen, scheinbar von Tieren. In den Ecken standen Kästen mit Löchern und verrostete Käfige, aus denen ein schwerer, animalischer Geruch aufstieg.

Doch das Schrecklichste fand sich im Wohnzimmer. Mitten im Raum, auf einem alten Stuhl, saß Erik festgeschnallt mit Lederriemen. Blass, mit weit geöffneten, aber leeren Augen und zusammengebissenen Lippen. Er atmete – lebendig – doch völlig aus der Realität gefallen. Kein Licht, keine Stimme, keine Berührung konnte ihn erreichen. Er war wie blockiert.

„Er ist in einem katatonischen Zustand“, sagte der später eingetroffene Arzt. „Keine Verletzungen, keine Spuren von Folter. Es ist, als ob etwas ihn innerlich zerbrochen hätte.“

Einer der Polizisten betrat einen kleineren Raum und fand einen eingeschalteten Monitor, verbunden mit einer Überwachungskamera an der Decke. Auf dem Bildschirm liefen stundenlange Aufnahmen aus der Wohnung. Etwas bewegte sich dort nachts. Etwas, das nicht Erik war. Eine kleine, gekrümmte Gestalt mit langen Gliedmaßen und einem gesichtslosen Umriss. Es kroch, schrie und kratzte an den Wänden.

Doch bei einer erneuten Durchsuchung der Wohnung fand man niemanden und nichts. Nur Spuren – Kratzspuren an den Möbeln, Haare in den Ecken und hunderte Zeichnungen der gleichen Kreatur.

Die Behörden stempelten den Fall als „schwere Psychose“ ab und brachten Erik in eine Klinik. Die Wohnung wurde versiegelt.

Doch die Nachbarn wissen es besser. In den Nächten, wenn alle schlafen wollen, hört man hinter der Tür von Wohnung 14 immer noch Geräusche. Ein leises Weinen. Ein Kratzen auf dem Boden.

Etwas ist noch dort.

Und es will hinaus.