Anna Kovalenko hasste es, früh aufzustehen, doch heute wachte sie eine halbe Stunde vor dem Wecker auf. Die Morgensonne brach durch die Jalousien und zeichnete filigrane Muster an die Wand. Die Dreißigjährige streckte sich im Bett aus und lächelte: In wenigen Stunden würde sie ihrem Traum entgegenfliegen.
Zwei Wochen an der Schwarzmeerküste. Zwei Wochen weg vom Büro, von Berichten und endlosen Meetings. Zwei Wochen mit dem Menschen, den sie mehr liebte als ihr Leben.
Urlaub am Meer
Der Koffer war gestern gepackt worden. Anna stand auf und trat vor den Spiegel. Braune Augen blickten sie mit einem verschmitzten Funkeln an. Langes kastanienbraunes Haar fiel ihr in weichen Wellen über die Schultern. Eine leichte Bräune, die sie sich vor dem Urlaub im Solarium geholt hatte, machte sie noch attraktiver. „Du hast es geschafft, Anna. Jetzt verdienst du ein bisschen Glück“, flüsterte sie ihrem Spiegelbild zu.
Das Telefon auf dem Nachttisch vibrierte. Eine Nachricht von Sergej: „Guten Morgen, Liebling. Wir sehen uns am Flughafen. Check-in um 10:30 Uhr. Ich kann es kaum erwarten, bis wir allein sind.“ Anna lächelte. Jede Nachricht von ihm ließ ihr Herz höher schlagen. Reisen nach Ägypten
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Urlaub am Meer
Sergej Litwinenko. Der Ehemann ihrer Chefin Marina. Der Mann, mit dem sie ihren Traumurlaub verbringen wollte.
Ihre Romanze begann vor sechs Monaten auf einer Firmenfeier. Marina war damals auf Geschäftsreise, und Sergej kam allein zur Party. Groß, mit durchdringenden grauen Augen und einem charmanten Lächeln, erregte er sofort Annas Aufmerksamkeit. Sie hätte nie gedacht, dass sie sich in einen verheirateten Mann verlieben könnte. Besonders nicht in den Ehemann ihrer Chefin. Doch nach ein paar Gläsern Champagner kamen sie ins Gespräch, und Anna erkannte in ihm einen Seelenverwandten, einen Mann, der sie wirklich verstand. Reisen am Meer
„Ich bin unglücklich mit ihr“, gab Sergej damals zu. „Wir leben schon lange wie Nachbarn. Marina denkt nur an ihre Arbeit, an ihre Karriere. Ich bin ihr völlig egal.“ Von diesem Abend an geriet alles aus dem Ruder. Geheime Treffen nach der Arbeit, Nachrichten, die sie sofort löschten, Anrufe vom Diensttelefon, um keine Spuren zu hinterlassen.
Anna wusste, dass sie das Falsche tat. Bei UkrTrade, wo sie seit fünf Jahren als Finanzanalystin arbeitete, war Marina Litvinenko die Geschäftsführerin, ihre direkte Vorgesetzte. Eine kraftvolle, ehrgeizige, stets tadellos gekleidete Frau, die ihre Untergebenen beeindruckte. Niemand wagte es, ihr zu widersprechen oder ihre Entscheidungen in Frage zu stellen. Doch die Liebe erwies sich als stärker als die Angst. Als Sergej vorschlug, gemeinsam für zwei Wochen nach Odessa zu fahren, sagte Anna ohne zu zögern zu. Last-Minute-Reisen
Sie hatten an alles gedacht. Marina reiste zu einer internationalen Konferenz nach Dubai. Zwei Wochen Freiheit. Zwei Wochen, in denen sie sich nicht verstecken und keine Angst haben konnten, entdeckt zu werden. Anna duschte, zog ein leichtes Sommerkleid an und schminkte sich. Sie trug nur silberne Ohrringe, ein Geburtstagsgeschenk von Sergej.
Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es Zeit zum Aufbruch war. Das Taxi wartete bereits am Eingang. Die Fahrt zum Flughafen dauerte fast eine Stunde. Staus in der morgendlichen Rushhour waren in Kiew an der Tagesordnung. Doch selbst sie konnten Annas Stimmung nicht trüben. Sie fühlte sich glücklicher und freier denn je. Reisen nach Ägypten
Der Flughafen war laut und überfüllt. Anna fand den richtigen Check-in-Schalter und hielt an, um sich nach Sergej umzusehen. Er war noch nicht da. Sie blickte auf die Uhr: 10:20 Uhr. Sie hatten noch Zeit. Das Telefon vibrierte erneut. Diesmal war es ein Anruf.
„Hallo“, antwortete Anna und erwartete Sergejs Stimme. „Anna Sergejewna?“, ertönte eine unbekannte Frauenstimme. „Hier ist Julia aus Marina Nikolajewnas Büro.“ Anna war angespannt. „Nicht jetzt. Kein Anruf von der Arbeit kurz vor meinem Urlaub.“ Reisen nach Ägypten
„Ja, ich höre zu.“ „Marina Nikolajewna hat mich gebeten, Ihnen mitzuteilen, dass der Jahresbericht Fehler enthält. Sie möchte, dass Sie bleiben und alle Zahlen noch einmal überprüfen, bevor Sie in den Urlaub fahren.“ „Aber … mein Flug geht in drei Stunden“, sagte Anna verwirrt. „Ich bin schon am Flughafen.“
„Marina Nikolajewna sagte, es sei sehr dringend. Sie zählt auf Sie.“ Anna spürte, wie sich ihr Innerstes zusammenzog. Es war typisch Marina, die Arbeit über alles zu stellen und dasselbe von ihren Untergebenen zu verlangen. „Sagen Sie Marina Nikolajewna, dass ich nicht wiederkommen kann. Ich habe eine bezahlte Reise und habe bereits für den Flug eingecheckt.“ Es war eine Lüge. Anna hatte noch nicht eingecheckt, aber sie konnte sich ihre Pläne nicht von der Arbeit verderben lassen. „Okay, ich gebe es weiter“, erwiderte die Sekretärin trocken und legte auf.