Wie ein mutiges Mädchen einem Millionär das Leben rettete und sich ihr Leben veränderte

Tasha hielt den Atem an, als sie den bewusstlosen Mann im Dunkeln bemerkte. Seine Haut wirkte blass bis grau, die Hand zitterte leicht, während er schwach versuchte, sich aufzurichten.

„Hallo?“ fragte sie vorsichtig, fast flüsternd. „Geht es Ihnen gut?“

Langsam öffneten sich seine Augen nur einen Spalt, dann murmelte er unverständliche Worte. Kurz zögerte Tasha, bevor sie sich entschied, näherzutreten.

„Ich werde Hilfe holen“, erklärte sie und griff nach ihrem alten Handy, das häufig keinen Empfang hatte. Natürlich, auch diesmal zeigte das Display „Kein Netz“ an.

So blieb ihr nur eine Möglichkeit: Sie stellte ihren Rucksack ab, schob vorsichtig die abgetragene Jacke des Mannes beiseite und fühlte seine Stirn – kalt wie Eis. „Sie müssen hier weg“, flüsterte sie eher zu sich selbst.

In der Nähe entdeckte sie einen alten Einkaufswagen, der halb mit Pappkartons gefüllt war. Mit aller Kraft räumte sie ihn aus, platzierte den Mann vorsichtig hinein und zog den Wagen behutsam in Richtung Hauptstraße. Obwohl sie erst zwölf Jahre jung war, hatte sie gelernt, stark zu sein, indem sie tagtäglich ihren kleinen Bruder auf den Armen trug.

„Es tut mir leid, Sir, das wird unangenehm werden“, entschuldigte sie sich während des mühsamen Transports, der holprig über Risse im Asphalt führte. Einige Passanten bemerkten sie, doch niemand bot Hilfe an.

Erst als sie eine Apotheke mit blinkendem Kreuz erreichte, stoppte ein Lieferwagen. Der Fahrer sprang hinaus und fragte empört: „Was machen Sie hier?“

„Er ist verletzt, ich glaube, sein Bein ist gebrochen“, antwortete Tasha mit ernster Stimme. „Können Sie bitte einen Krankenwagen rufen?“

Der Mann zückte umgehend sein Handy, und kaum fünf Minuten später war das Heulen der Sirene zu hören.

Die Sanitäter erreichten die Szene, und Tasha blieb stehen, unsicher, ob sie gehen sollte, bis sie sich vergewissert hatte, dass es ihm besser ging.

Ein Sanitäter sah sie an und fragte: „Kommst du mit ins Krankenhaus? Du hast sein Leben gerettet.“

Doch sie schüttelte den Kopf: „Ich muss zurück zu meinem Bruder. Er ist allein zu Hause.“

Bevor jemand nach ihrem Namen fragen konnte, verschwand sie.


Drei Tage später

Es klopfte unvermittelt an der Tür ihres kleinen Apartments. Mit einem Teller Brot in der einen und einem Holzlöffel in der anderen Hand öffnete Tasha.
Draußen standen zwei Männer in Anzügen.

„Sind Sie Tasha Carter?“ fragte einer.

Sie nickte vorsichtig.

„Wir sind hier im Auftrag von Mr. Harold Brenner. Er möchte dich sehen.“

Tasha runzelte die Stirn. „Wer ist das?“

„Der Mann, dessen Leben du gerettet hast“, antworteten die Männer. „Er ist sehr wichtig.“


Zehn Minuten später

Schon saß sie in einer elegant schwarzen Limousine. Ihre Mutter war kurz vor ihrer Frühschicht nach Hause gekommen und hatte, halb überrascht und halb stolz, zugestimmt.

„Du kommst aber direkt wieder zurück, verstanden?“ ermahnte sie.

Das Krankenhauszimmer war steril, in Weiß gehalten und roch nach Desinfektionsmitteln. Dort lag er – der Mann vom Hinterhof. Diesmal trug er ein sauberes Hemd, hatte eine frisch gebügelte Decke und ein sanftes Lächeln.

„Du bist es wirklich“, sagte er leise. „Ich war zuerst überzeugt, du wärst ein Engel.“

Tasha errötete leicht. „Ich habe nur geholfen.“

„Ohne dich wäre ich nicht mehr hier“, erklärte er ernst. „Ich hatte einen Schwächeanfall, und niemand hätte mich entdeckt – niemand außer dir.“

Er streckte die Hand aus: „Ich heiße Harold Brenner und schulde dir mein Leben.“

Tasha blickte auf seine Hand, danach schüttelte sie ihm fest die Hand.
„Sehr erfreut, Sie kennenzulernen.“


Zwei Wochen später

Tasha glaubte, es wäre nur eine einmalige Begegnung gewesen – ein netter Besuch mit Dankbarkeit.

Doch dann kam ein Brief, auf edlem, dickem Papier mit goldenen Rändern.

„Ab sofort erhältst du ein Stipendium für jede Schule deiner Wahl. Ich habe die Schulverwaltungen bereits informiert. Übrigens wartet draußen jemand mit einem neuen Rucksack und einem Fahrrad auf dich.“

„Ich bin nicht gut mit Worten, aber ich wünsche dir, dass du niemals unsichtbar bist.“

„Danke. – Harold B.“


Drei Monate später

Tasha verließ die beste Schule der Stadt voller Freude und stieg auf ihr neues Fahrrad. In ihrem neuen Rucksack steckten frische Bücher, ein knackiger Apfel und ein leckerer Schokodrink.

Zu Hause stand ihre Mutter lächelnd auf dem Balkon, einen Brief in der Hand.

„Rate mal, wer heute zur Preisverleihung des Bürgermeisters eingeladen wurde?“

Tasha blickte überrascht auf. „Ich? Das kann nicht sein.“

„Doch, die ‘Heldin von Southside’.“

Sie lachte, drehte sich mit dem Fahrrad im Kreis und rief: „Ich habe nur geholfen!“

Ihre Mutter nickte mit einem weisen Lächeln. „Genau das tun Helden.“

Wichtiges Fazit: Manchmal kann selbst eine kleine gute Tat das Leben anderer retten und das eigene Leben auf wundersame Weise verändern.