Im bretonischen Finistère entwickelte ein ehemaliger Matrose, der später die Imkerei für sich entdeckte, eine innovative Falle zur Bekämpfung asiatischer Hornissen. Seine bahnbrechende Erfindung, die beim Lépine-Wettbewerb prämiert wurde, erwies sich als derart erfolgreich, dass sie mittlerweile in 18 europäischen Staaten vertrieben wird und nun auch den amerikanischen Markt erobern soll.
Die Ursprünge dieser Entwicklung reichen ins Jahr 2016 zurück, als Denis Jaffré, inzwischen erfahrener Bienenzüchter, von einem Angriff der invasiven Wespenart betroffen war. Der erhebliche Verlust – die Hälfte seiner Bienenvölker, insgesamt 50 Stöcke – veranlasste ihn dazu, eine wirkungsvolle Schutzmaßnahme zu entwerfen. Die daraus resultierende Falle erwies sich als derart effizient, dass er 2019 das Unternehmen Jabeprode gründete. Zwei Jahre später wurde sein Produkt beim Lépine-Wettbewerb ausgezeichnet, was den Beginn einer vielversprechenden Geschäftslaufbahn markierte.
Heute erzielt Jabeprode einen Umsatz von über einer Million Euro. Die Fallen sind in zahlreichen europäischen Ländern erhältlich und werden nicht nur von Imkern, sondern auch von privaten Haushalten, kommunalen Behörden und sogar französischen Departements wie Haute-Savoie genutzt. Ursprünglich in seinem Wohnzimmer gefertigt, erfolgt die Herstellung mittlerweile in einer 480 Quadratmeter großen Werkstatt in Bodilis, wo sieben Beschäftigte an der Produktion beteiligt sind.
Um das Unternehmen weiterzuentwickeln, plant der Gründer eine Crowdfunding-Kampagne, mit der der Erwerb der aktuellen Produktionsstätte finanziert werden soll. Zudem beabsichtigt er, Schulungen zur umweltfreundlichen Beseitigung von Nestern anzubieten. Dabei soll ein Verfahren mit Schwefeldioxid, einem ökologisch verträglichen Gas, vermittelt werden.
Das von ihm entwickelte Modell überzeugt durch seine einfache, aber wirkungsvolle Funktionsweise und beeinträchtigt die Artenvielfalt nicht. Es besteht aus einem Behälter mit Lockstoffen sowie einer mit Stoff bespannten Box, die mit konischen Öffnungen versehen ist, deren Größe speziell auf Hornissenköniginnen abgestimmt wurde. Während die asiatischen Eindringlinge gefangen bleiben, können andere Insekten ungehindert entweichen.
Das Hauptanliegen von Denis Jaffré besteht darin, auf Unfallrisiken aufmerksam zu machen und die Ausbreitung dieser invasiven Spezies, insbesondere in gefährdeten Regionen, einzudämmen. Seine Erfindung stößt mittlerweile auch außerhalb Europas auf großes Interesse – selbst in den Vereinigten Staaten gehen bereits erste Anfragen ein.