Als er sagte, er gehe wegen einer anderen, reagierte sie auf unerwartete Weise

Als Markus plötzlich erklärte, dass er geht…

„Gut, dann geh“, antwortete Anna ruhig und drehte den Pfannkuchen in der Pfanne, während sie die Tasse Tee vorsichtig abstellte. Ihr Blick war fokussiert, als würde nichts Ungewöhnliches geschehen. Ihr Gesichtsausdruck war ruhig, fast als hätte sie nichts gehört.

Markus stand mit einem Koffer und einem entschlossenen Blick an der Tür. Er hatte gerade erklärt, dass er die Familie verlassen würde, doch Anna schien es nicht zu tangieren. Die Worte, die er gerade ausgesprochen hatte, hallten durch den Raum, aber Anna blieb ungerührt, als wäre sie in einer anderen Welt.

„Anna, hast du mich überhaupt gehört?“, fragte Markus ungeduldig, als er eine unerwartete Reaktion von seiner Frau erwartete.

„Natürlich, Markus“, sagte Anna, während sie weiter den Pfannkuchen umdrehte. „Du gehst. Du hast eine andere, richtig?“

Markus starrte sie an, als wäre er in einer völlig neuen Welt. Er hatte sich auf Wut, vielleicht auf Tränen gefasst, doch stattdessen reagierte Anna, als ob er ihr gerade mitgeteilt hätte, dass er für eine Stunde zum Einkaufen geht.

„Du nimmst das erstaunlich ruhig“, murmelte Markus, als er den Koffer vorsichtig auf den Boden stellte.

„Warum sollte ich ausflippen?“, antwortete Anna, während sie einen weiteren Teller Pfannkuchen vorbereitete. „Du hast deine Entscheidung getroffen, und ich habe meine.“

Markus saß mechanisch am Tisch, während er versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Die ganze Situation war wie ein Albtraum, aber Anna schien, als wäre sie auf einer anderen Ebene der Realität.

„Warum gehst du?“ fragte Anna schließlich, ohne die Augen von der Pfanne zu nehmen.

„Ich habe nachgedacht…“, begann Markus, „Ich gehe. Für immer.“

„Ich weiß“, antwortete Anna, immer noch ruhig. „Man hat dich mit dieser Frau gesehen. Was auch immer du tust, es wird nichts ändern.“

Markus war schockiert. Er hatte erwartet, dass sie weinen würde, ihn anflehen oder zumindest enttäuscht sein würde. Aber stattdessen sprach Anna, als sei es das Natürlichste der Welt.

„Also hast du alles geplant, während du hier lebst?“ fragte er, als etwas in ihm kippte.

„Warum nicht?“, sagte sie mit einem schiefen Lächeln. „Wenn du das hier aufgibst, kann ich auch nach neuen Möglichkeiten suchen. Du musst dir nicht um mich Sorgen machen. Ich habe mir schon eine andere Zukunft ausgemalt.“

Markus wusste nicht, wie er reagieren sollte. Es war, als würde er in einer fremden Welt leben. Aber dann begann er, den Fehler zu erkennen, den er gemacht hatte.

Der Gedanke, dass sie nicht diejenige war, die am Boden zerstört war, sondern die, die ihr eigenes Leben aufbaute, ließ ihn völlig aus der Bahn werfen.

Am nächsten Tag, auf dem Weg zur Arbeit, drehte sich alles in seinem Kopf. Hatte er die falsche Entscheidung getroffen? Verlor er gerade alles, was er für selbstverständlich hielt?

Am Abend kehrte er zurück nach Hause. Doch als er die Tür öffnete, war es nicht das Zuhause, das er kannte.

Anna stand in der Küche und bereitete das Abendessen vor, als ob nichts passiert wäre. Sie sah ihn an, als er eintrat.

„Hast du alles überdacht?“, fragte sie ohne Überraschung.

„Ja, ich habe einen Fehler gemacht“, sagte Markus. „Ich will bleiben. Ich habe es verstanden. Du hattest recht.“

Anna nickte, aber sie antwortete nicht sofort.

„Weißt du, Markus“, sagte sie schließlich, „du hast gedacht, ich würde weinen und dich anflehen, zurückzukommen. Aber ich habe mich schon darauf vorbereitet, dass du gehen würdest. Es ist nicht mehr nur die Frage, ob du bleibst, sondern ob du beweisen kannst, dass es nicht nur Angst ist, die dich hierher zurückbringt.“

Markus spürte die Schwere ihrer Worte. Er hatte sie unterschätzt, dachte, sie würde die Situation nicht verstehen. Aber jetzt sah er, dass Anna schon lange einen anderen Plan hatte.

In diesem Moment hörte er die Tür aufgehen und ihren kleinen Sohn, Lukas, hereinkommen. „Papa, du bist wieder da?!“

Markus nahm ihn in die Arme und spürte eine warme Welle von Liebe. Dies war sein Zuhause, und es war das Einzige, was er nicht verlieren wollte.

„Ja, mein Junge“, sagte er leise. „Ich bin wieder da.“

Beim Abendessen sprach Anna von einer Reise ans Meer, die sie bald machen wollte.

„Sobald ich alles erledigt habe, gehen wir ans Meer“, sagte sie mit einem Lächeln.

Markus wollte etwas sagen, aber seine Worte blieben ihm im Hals stecken.

„Hoffentlich darf ich mitkommen?“, fragte er.

Anna sah ihn kurz an, ein kleines Lächeln auf ihren Lippen. „Mal sehen, ob du es verdienst.“

Markus wusste, dass er sich anstrengen musste. Anna war nicht mehr die Frau, die ihm immer nachgelaufen war. Sie war stark, selbstbewusst und unabhängig. Wenn er seine Familie behalten wollte, musste er beweisen, dass er es wert war.

Aber das Wichtigste war, dass er es endlich verstand: Dies war seine Familie, und er würde alles tun, um sie zu behalten.