Die Wahrheit hinter dem verlorenen Bauernmädchen

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Ramona Stancu stand in der Küche, ihre Hände fest in die Schürze vergraben, als es an der Tür klingelte. Sie seufzte, immer noch unter der Last der scharfen Bemerkungen ihrer Schwiegermutter Ilena und dem ständigen Spott ihres Mannes Alexandru. „Das verlorene Bauernmädchen“ – so nannte er sie. Ein spöttischer Spitzname, der nie an ihr abgeperlt war. Im Gegenteil, jedes Mal traf er sie tief ins Herz.

Sie war nicht mehr das unschuldige Mädchen vom Land, das Alexandru in seine Welt geholt hatte. Ihr Leben war zu einer endlosen Reihe von Demütigungen und Zurückweisungen geworden. Doch was sie nicht wusste, war, dass der Mann, der jetzt vor ihrer Tür stand, das Zeug dazu hatte, ihr Leben für immer zu verändern.

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„Frau Ramona Stancu?“ Der Mann vor ihr war elegant gekleidet, mit einem Anzug, der perfekt zu seinem selbstbewussten Auftreten passte. In seiner Hand hielt er eine Ledermappe, die er ihr höflich entgegenstreckte. „Mein Name ist Dumitru Ionescu, ich bin Anwalt. Ich suche Sie seit über einem Jahr.“

Ramona starrte ihn an, vollkommen verwirrt. „Mich? Aber warum…?“

„Es tut mir leid, dass ich Sie so plötzlich anspreche, aber es ist wichtig“, sagte Dumitru mit einer ernsten Miene. „Ich habe einige Dokumente für Sie, die Sie betreffen. Sie haben ein Erbe zu erwarten.“

Ramona spürte, wie ihr Herz einen Schlag aussetzte. Ein Erbe? Sie konnte sich keinen Zusammenhang vorstellen. Ihr Vater war vor Jahren gestorben, und sie hatte nie etwas von ihm gehört. Sie war in einem kleinen, abgelegenen Dorf aufgewachsen, in dem jeder nur darauf bedacht war, den nächsten Tag zu überstehen. Aber ein Erbe? Das war ihr vollkommen neu.

„Kommt das von meinem Vater?“ fragte sie, ihre Stimme zitterte.

„Ja“, antwortete der Anwalt, „aber nicht nur von ihm. Ihr Vater war nicht der einzige, der Ihnen etwas hinterlassen hat. Es gibt eine Summe, die weit über das hinausgeht, was Sie sich vorstellen können.“

„Aber… warum habe ich nie etwas erfahren?“ Ramona war verwirrt, fast schon ängstlich. „Warum hat mir niemand etwas gesagt?“

„Es gab Gründe für diese Verzögerung“, erklärte Dumitru. „Ihr Vater wollte sicherstellen, dass niemand, der Ihnen schadet, von diesem Erbe profitieren würde. Besonders Ihr Ehemann.“

Ramona war sprachlos. Sie dachte an Alexandru, der sie ständig herabsetzte und wie ein Besitzobjekt behandelte. Ihre Gedanken rasten. Sie konnte nicht begreifen, was der Anwalt gerade gesagt hatte.

„Was bedeutet das für mich?“ fragte sie schließlich.

„Das bedeutet, dass Sie nun die volle Kontrolle über Ihr Erbe haben. Es sind mehrere Millionen Euro, die in verschiedenen Investitionen angelegt wurden, und Sie sind nun die alleinige Erbin.“

In diesem Moment, als die Worte des Anwalts in ihren Ohren hallten, wusste Ramona, dass ihr Leben nie wieder dasselbe sein würde.

Am nächsten Abend, als Alexandru nach Hause kam, war er wieder in seinem typischen Tonfall, den er sich in all den Jahren angeeignet hatte. „Was hast du heute wieder angestellt?“, fragte er, ohne auf eine Antwort zu warten. „Mach uns etwas zu essen. Und leg dieses unsägliche Kleid ab. Was denken die Leute nur, wenn sie dich so sehen?“

Doch an diesem Abend war Ramona nicht mehr das zurückhaltende Mädchen von einst. Sie hatte sich verändert – und sie wusste jetzt, dass sie etwas in den Händen hielt, das sie nicht länger ignorieren konnte.

„Ich habe heute etwas erfahren, das dich überraschen wird“, sagte sie ruhig, aber bestimmt.

Alexandru sah sie an, die Stirn in Falten gelegt. „Was willst du mir jetzt wieder erzählen?“

„Ich habe ein Erbe geerbt“, antwortete sie. „Es gibt Millionen, die mir gehören. Und ich habe beschlossen, die Kontrolle über mein Leben zu übernehmen.“

Alexandru erstarrte. Ein ungläubiger Ausdruck trat in sein Gesicht, als er realisierte, dass seine Frau nicht mehr die Frau war, die er unterdrücken konnte.

„Du… was?“, stammelte er. „Das ist nicht möglich. Du kannst nicht einfach…“

„Doch“, unterbrach sie ihn ruhig. „Ich kann. Und ich werde. Ich habe genug von deinem Spott und dem Druck deiner Mutter. Ich werde mein eigenes Leben leben, und ich werde nicht länger unter deiner Kontrolle stehen.“

Es war, als ob ein unsichtbares Band, das sie all die Jahre gefesselt hatte, endlich zerrissen war. Ramona hatte nicht nur das Erbe geerbt, sondern auch die Freiheit, die sie so lange vermisst hatte.

Alexandru, der sich immer für den Glückspilz gehalten hatte, stand nun fassungslos vor seiner Frau. Ramona, das „verlorene Bauernmädchen“, hatte mehr Macht als er jemals gedacht hätte.

Von diesem Moment an wusste Ramona, dass sie nicht nur ihr Leben verändert hatte. Sie hatte auch die Macht, ihre eigene Zukunft zu gestalten – und nichts konnte sie nun mehr aufhalten.

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