Wenn wir uns trotz der Zustimmung unserer Tochter für einen Urlaub entschieden haben: Haben wir in unseren goldenen Jahren nicht etwas für uns selbst verdient?

Advertisements

Unsere Tochter ist wütend auf uns – nur weil wir Urlaub gemacht haben. Aber haben wir uns nicht das Recht verdient, im Alter für uns selbst zu sorgen?

Hätte mir jemand vor fünf Jahren gesagt, dass mich mein eigenes Kind zu Tränen rühren würde, hätte ich es nicht geglaubt. Mein Mann und ich haben ein langes, hartes, aber ehrliches Leben geführt. Wir haben von klein auf gearbeitet, uns nie geschont und jeden Cent unseres Lohns gespart – alles für unsere Kinder, für ihre Zukunft. Wir haben uns immer gesagt: Wenn sie erst einmal groß sind und auf eigenen Füßen stehen, können wir uns vielleicht endlich zurücklehnen, tief durchatmen und uns etwas Ruhe gönnen.

Advertisements

Nun, es ist soweit. Wir sind in Rente. Ja, es ist beängstigend; ja, es ist ungewohnt. Aber nicht für uns – wir haben darauf gewartet. Mein Mann hat sein ganzes Berufsleben bei der Bahn gearbeitet, während ich in einem Kindergarten gearbeitet habe. Wir wollten nicht einfach zu Hause verkümmern. Wir wollten – nur einmal – ein bisschen für uns selbst leben.

Baby- und Kleinkindfreundliche Urlaubsziele
Also haben wir den Sprung gewagt. Zum ersten Mal in unserem Leben buchten wir einen Urlaub – nach Brighton. Das Meer, die Sonne, der Duft von Salz und Sand. Wir schwammen, spazierten, aßen Eis auf dem Pier und lachten wie Teenager. Ausnahmsweise erlaubten wir uns, Hypotheken, Rechnungen, Forderungen und Schuldgefühle zu vergessen. Wir lebten einfach.

Doch dieses Glück zerplatzte, als wir wieder zu Hause waren. Kein freudiger Empfang, keine Enkelkinder, die uns umarmten. Stattdessen stand unsere Tochter da, das Gesicht vor Groll verzerrt.

„Wo seid ihr denn hingelaufen?“, blaffte sie. „Wir ertrinken in Schulden! Wir können uns kaum Lebensmittel leisten, und ihr treibt euch hier herum!“

Diese Worte verfolgen mich immer noch. Denn wir sind keine Fremden – keine entfernten Verwandten. Wir leben zusammen. Wir nahmen sie, ihren Mann und ihre beiden Kinder bei uns auf, als er seinen Job verlor. Wir haben nie etwas dafür verlangt. Ich half bei den Enkelkindern, kochte, putzte, passte auf die Kinder auf, damit sie ausgehen konnten – und steckte ihnen sogar ab und zu Geld zu, ohne Bedingungen. Wir dachten, wir würden die Familie ernähren.

Advertisements