Mit 55 Jahren stand ich vor meinem Koffer in einem Wohnzimmer, das sich nach all den Jahren fremd anfühlte. Die zerbrochene Tasse mit der Aufschrift „Für immer und immer“ lag zerstreut auf dem Boden, und ich fragte mich, wie ich an diesen Punkt gekommen war. Mein Leben schien eine endlose Abfolge von Streitereien um Kleinigkeiten wie Sonntagskaffee und Pizza zu sein. Jetzt wollte ich nur eins: Frieden finden.
Ein Brief von Lana erreichte mich – eine Einladung zu einem kreativen Retreat auf einer warmen Insel. Ein Neuanfang. Ein Fluchtort. Der Wein, schrieb sie, würde die Seele öffnen. Trotz meiner Zweifel entschied ich mich, das Unbekannte zu wagen.
Die Insel begrüßte mich mit salziger Luft und sanftem Wellenschlag. Doch statt der erhofften Stille fand ich mich inmitten junger, lauter Menschen wieder, die ausgelassen lachten und feierten. Lana erschien, mit einem Margarita in der Hand, voller Energie und Überzeugung.
Sie stellte mich Eric vor, einen gutaussehenden Schriftsteller mit einem charmanten Lächeln, der sofort mein Herz berührte. Unsere Gespräche waren leicht, erfüllt von gemeinsamen Träumen und literarischer Leidenschaft. Zum ersten Mal seit langem spürte ich wieder Freude.
Doch die Idylle war trügerisch. Am nächsten Morgen war mein gesamtes Manuskript verschwunden. Verzweifelt suchte ich Antworten und hörte durch die Tür ein Gespräch zwischen Lana und Eric. Sie planten, mein Werk als ihres auszugeben. Verrat schnürte mir die Kehle zu.
Mit gebrochenem Herzen verließ ich die Insel. Monate später stand ich in einer Buchhandlung, mein eigenes Buch in der Hand – das Ergebnis von Mut, Schmerz und Durchhaltevermögen. Plötzlich fand ich eine kleine Notiz: „Du schuldest mir ein Autogramm. Das Café an der Ecke wartet.“
Ich fand Eric dort. Er erklärte die Wahrheit: Lana hatte ihn manipuliert, doch er hatte meinen USB–Stick gerettet und mir das Manuskript heimlich zurückgeschickt. Er bat um eine zweite Chance.
Ich zögerte nicht. Was als Verrat begann, wurde zu Vergebung, Vertrauen und schließlich zu einer neuen Liebe – geboren aus Schmerz, doch getragen von Hoffnung.
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